Lehrende

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Susanne Schumacher
Dozentin im Fachbereich Keramik
und Vorstand der FKN

Was ist die eindrücklichste Erinnerung an das eigene Studium?
Festzustellen, dass sich alles ändert …

Was sollte jedem Kunststudenten mit auf den Weg gegeben werden?
Eigenverantwortung

Kunstauffassung
Das Gefäß wird in einem weiten Rahmen als künstlerische Form im Sinne einer Skulptur betrachtet.
Ein Vermessen der Landschaft zwischen Form und Gebrauch. Durch Reduktion sich dem Wesentlichen einer Form zu nähern, ist derzeit mein vordringliches Interesse. Wie weit kann ich eine Form reduzieren, auf technische Raffinesse verzichten, ohne dass sie an Kraft verliert? Strenge Formen, deren Strenge an einer Stelle immer gebrochen wird. Wo der Bruch ist, wie stark und wie ausgeprägt, das entscheidet sich während der Arbeit. Die Oberfläche als entscheidende Ausdrucksfläche jeder Arbeit wird nur wenig und insoweit bearbeitet, dass sie eher unauffällig und beiläufig die Arbeit an der Form unterstützt. Objekte situationsbedingt in Beziehung zu einem Raum zu setzen, liegt einigen meiner Arbeiten zugrunde. Sie dieser Umgebung wieder zu entziehen, ändert sie zwar, aber wenn sie in ihrer Form gelungen sind, bleibt ihr Wesen erhalten.

Lehrverständnis an der FKN
In den letzten Jahrzehnten haben sich die Grenzen zwischen den verschiedenen Künsten, zwischen Genres, Gattungen und Medien zunehmend aufgelöst. Diese Entwicklung betrifft auch die vor allem kunsthandwerklich orientierten Bereiche wie die Keramik. Die Einführung in die handwerklich unabdingbaren Fertigkeiten wird von Beginn des Studiums an gekoppelt mit der Möglichkeit, das Material zu erforschen. Im Mittelpunkt eines künstlerischen Studiums stehen das Finden und die nicht immer leicht zu ertragende Freiheit, einen Weg zu suchen. Das Finden von Realisierungsmöglichkeiten für Ausdrucksvorstellungen, die auch den Weg zu ergänzenden Materialien offen lassen. Komplexe Techniken müssen erlernt werden, und anfänglich schnelle Erfolge sollten nicht darüber hinwegtäuschen, sich auf einen im besten Fall lebenslangen Weg gestalterischer Ausdrucksarbeit begeben zu haben. Der im Curriculum formal beschriebene Weg muss individuell variabel bleiben. Nach der handwerklich-technischen Grundausbildung werden eigene Ausdrucksmöglichkeiten erprobt und in historischen und zeitgenössischen Kontexten diskutiert. Erfahrung und Vorstellungskraft sind wichtige Werkzeuge im komplexen Herstellungsverfahren keramischer Arbeiten und Offenheit gegenüber Ergebnissen, die so nicht zu erwarten waren, ein wesentlicher Charakterzug des Gestalters.

Es geht darum, einen Prozess zu initiieren, der die Organisation und den Umgang mit der Freiheit in sichtbare künstlerische Arbeit münden lässt.
Das Studium soll als eine Form der Arbeit aufgefasst werden.
Sich mit Kunst auseinanderzusetzen und künstlerisch gestalten, ist Arbeit.
Zu lernen, sich sukzessive und in immer wieder neuen Anläufen etwas zu erarbeiten, ist Sinn eines Kunststudiums.

Aktivitäten im Rahmen der Lehre an der FKN
Exkursionen zu Ausstellungen und Messen
Messeteilnahme/Eunique Karlsruhe
Organisation von Seminaren und Workshops mit Gastdozenten
Thematische Gruppenausstellungen
„viertel-vor“/Caféprojekt Tübingen

Biografie
* 26. Januar 1967
1989 bis 1997 Studium an der Freien Kunstakademie Nürtingen, bei Friedrich Weßbecher (Grundstudium), Michael Helm (Radierung), ab 1991 Keramik bei Ilse Schenk-Ruff
seit 1997 freischaffende Keramikerin
seit Oktober 1997 Lehrauftrag für Keramik an der FKN
Lehrauftrag an der Hochschule für Kunsttherapie Nürtingen
2010 Staatspreis des Landes Baden-Württemberg und Preis der Stadt Reutlingen

Ausstellungen (Auswahl)
2005 Kreuzkirche Nürtingen, Kunst in der Region
2006 Landesausstellung für das Kunsthandwerk Baden-Württemberg
2010 Zeitgenössische künstlerische Keramik, Schloss Ludwigsburg
2011 Grassimesse, Leipzig
2015 Unikat B, Bludenz