Vollstudium

Studienaufbau

Das Studium an der FKN gliedert sich in jeweils vier Semester Grund- und Hauptstudium. Es kann sowohl im Wintersemester (WiSe) als auch im Sommersemester (SoSe) mit dem Studium begonnen werden.

Grundstudium und Zwischenprüfung (1. bis 4. Semester)
Das Grundstudium beginnt in den ersten zwei Semestern mit einem Grundklassenangebot. Diese beiden Semester werden zugleich als Probesemester angesehen, d.h. die Konferenz der Dozenten behält sich vor, bei nicht befriedigender Eignung oder zu geringem Arbeitswillen einem Studierenden vom weiteren Besuch der Akademie abzuraten. Die Grundklassen dienen zunächst der Orientierung und dem gezielten Einstieg in die eigene künstlerische Praxis. Außerdem werden Grundlagen in Malerei, Bildhauerei, Zeichnen und Keramik vermittelt.

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Ergänzend und aufbauend zur Grundklasse gibt es die Basiskurse, die inhaltlich alle Bedürfnisse eines Grundstudiums bis zur Zwischenprüfung abdecken. Die Basiskurse dienen dazu, Erfahrungen zu sammeln und ausgehenden von den erworbenen handwerklichen und materialbezogenen Grundlagen, eigene künstlerische Positionen zu formulieren. Die Theorieangebote innerhalb der Basiskurse sowie die Studienangebote im Bereich Kunstwissenschaften vermitteln Wissen im Bereich aktueller und historischer Kunst und legen die Grundlagen für die eigene Verortung im künstlerischen Diskurs.

Bis zur Zwischenprüfung, die aus einem 45-minütigen Kolloquium mit zwei Prüfern besteht, sind folgende Leistungsnachweise zu erbringen:

4 Scheine Grundklasse (2 WiSe / 2 SoSe)
8 Scheine Basiskurs Praxis und Theorie
4 Scheine Kunstwissenschaften

Hauptstudium und Abschluss (5. bis 8. Semester)
Im freier angelegten Hauptstudium konzentriert sich der Studierende in der Regel schwerpunktmäßig auf einen Studienbereich, um die eigene künstlerische Arbeit zu vertiefen. Im fünften und sechsten Semester wird dabei die Fähigkeit zum eigenständigen Ausdruck in den gewählten Medien geschult. Korrekturgespräche mit den betreuenden Dozenten begleiten diesen Prozess intensiver Atelierarbeit, die auch Praxisvertiefung genannt wird. Zusätzlich können weiterhin Basiskurse aus anderen Fachbereichen besucht werden. Die Teilnahme an vier Seminaren aus dem Bereich Kunstwissenschaften dient einerseits der Vertiefung von Kenntnissen u.a. in den Bereichen Kunstgeschichte und Philosophie. Darüber hinaus rücken Fragestellungen zum aktuellen Kunstdiskurs, zum Kunstbetrieb sowie zur Professionalisierung verstärkt in den Fokus – auch im Hinblick auf die Orientierung und individuelle Positionierung nach dem Abschluss.

Das siebte und achte Semester dienen der Ausarbeitung und Realisierung der Abschlussarbeit, die aus einer Präsentation und einer Dokumentation besteht. In regelmäßigem Kontakt mit den betreuenden Dozenten wird dabei ein Projekt erarbeitet, das nicht die bloße Fortsetzung vorangegangener Arbeiten sein soll. Der Projektcharakter zeigt sich darin, dass ein bestimmtes Arbeitsziel klar beschrieben wird, dass die zur Verfügung stehenden Mittel und die angestrebte Form auf den Abschluss hin reflektiert werden und dass der für die Präsentation dieser spezifischen Arbeit besonders geeignete Ort bestimmt wird. Der Ort soll im Landkreis Esslingen, bevorzugt in Nürtingen, liegen. Bewertet werden der bisherige Studienverlauf, die ästhetische Eigenrealität der Abschlussarbeit und die Qualität der Dokumentation.

Bis zum Abschluss sind außerdem folgende Leistungsnachweise zu erbringen:
2 Scheine Praxisvertiefung
4 Scheine Kunstwissenschaften

Die Regelstudienzeit beträgt acht Semester. Dementsprechend können Abschlussarbeit und Dokumentation nach vier Semestern Hauptstudium zur Prüfung vorgelegt werden. Darüber hinausgehende Semester werden nach BAföG nicht mehr unterstützt, können aber nach eigenem Ermessen angehängt werden. Der Abschluss des Studiums wird mit einem Zeugnis bescheinigt, wenn der Besuch der Seminare nachgewiesen ist und alle Voraussetzungen erfüllt sind.

_DSC0504-WEB Atelier und Praxis (1. bis 8. Semester)
Alle Studierenden verfügen von Anfang an über einen Atelierplatz und haben damit die Möglichkeit, frei zu arbeiten. Das „Atelier“ bezeichnet selbstständiges, selbstbestimmtes, in Entwicklungsgesprächen gemeinsam reflektiertes Arbeiten. Besonderer Wert wird hier auf den Austausch der Studierenden untereinander gelegt. Das Sprechen über und reflektieren der eigenen Arbeit ist ein wichtiger Schritt zur Entwicklung der eigenen künstlerischen Position und zur Kritikfähigkeit.

Eine Besonderheit der FKN liegt in ihrem interdisziplinären Ansatz, der es erlaubt, Fertigkeiten auch über mediale Grenzen hinweg zu entwickeln. Zudem wird die Fähigkeit zur gezielt auf eine Praxis gerichteten Teamarbeit gefördert, die die autonome Produktion ergänzen kann. Die Studierenden werden angeleitet, Anwendungsfelder für künstlerische Tätigkeit zu suchen. Sie entwickeln Projekte für öffentliche Räume und erarbeiten Wettbewerbsbeteiligungen. Dabei wird vermittelt, dass das künstlerische Potential sich auch im Rahmen von einschränkenden Bedingungen entfalten kann.

Studienziel
Die FKN bereitet die Studierenden auf ein flexibles Berufsbild vor. Das Ziel ist die handwerklich geschickte, geistig bewegliche, ästhetisch kompetente Persönlichkeit, die mit der speziell entwickelten Fähigkeit zu bildnerischem Ausdruck über die notwendigen Voraussetzungen verfügt, heutigen Anforderungen entsprechend in künstlerischen Bereichen tätig zu sein.