
Rundgang 2024: Abschlussausstellung von Uta Spiegel

»Die geometrische Linie ist ein unsichtbares Wesen. Sie ist die Spur des sich bewegenden Punktes, also sein Erzeugnis. Sie ist aus der Bewegung entstanden – und zwar durch die Vernichtung der höchsten und in sich geschlossenen Ruhe des Punktes.« (Kandinsky, Punkt und Linie zu Fläche)
Uta Spiegel befasst sich in Ihrer Abschlussarbeit »der Lauf der Linie« mit Rhythmus und Wiederholung sowie dem Charakter von Linien, die sie im Laufe des Studiums selbst erzeugt hat: Durch Ihre wöchentlichen Hin- und Rückfahrten von einem kleinen Ort bei Darmstadt nach Nürtingen und durch ihre wöchentlichen Spaziergänge in Nürtingen. Sie erforscht in ihrer Installation unterschiedliche Modalitäten des unterwegs-Seins: da ist eine Linie in Eile und will so schnell wie möglich von einem Punkt zum nächsten gelangen und Strecke überwinden. In der Wiederholung wirkt sie wie ein Ornament. Und da ist eine Linie, die ihren Verlauf entlang des Weges findet, sie ist mäandernd und weich. Diese Linie scheint spazieren zu gehen und ihre Umgebung zu erkunden …