NEXT LEVEL – Kunst trotz Abstand

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Airsketching beendet

Mit feinsinnigem Gespür und ausgreifendem Gestus knüpfte Kirsten Hohaus über Wochen und Monate Ihr komplexes Netz aus Strumpfhosen. Eine Architektur, die mit dem Luftraum, dem Licht und vor allem der Witterung spielt. Je nach Tageszeit und Wetterkonstellation nahm die kunstvolle Vernetzung je unterschiedliche Gestalt an – nun ist die „Luft-Zeichnung“ vollendet, das Werk abgeschlossen.

                            

                        

In der Terminologie von Künstlern steht Sketching für as Skizzieren auf Papier. Die Künstlerin und FKN-Studentin Kirsten Hohaus zeigt mit ihrer experimentellen Installation „Airsketching”, dass es auch anders geht und setzt damit die Corona-bezogene Kunstreihe „NEXT LEVEL – Kunst trotz Abstand” an der FKN fort. Eine Außen-Installation, mit der vor wenigen Tagen begonnen wurde und bei deren Weiterentwicklung und Vollendung bis Ende November – mit Sicherheitsabstand – zugeschaut werden kann.

Als Medium nutzt Kirsten Hohaus kein Papier, sondern den Luftraum vor der Fassade des FKN- Gebäudes und als Darstellungsmittel weder Stift noch Pinsel, sondern Damenstrumpfhosen, die von dem namhaften Hersteller Kunert aus Immenstadt gesponsert wurden.

Die Beinkleider – aneinandergeknotet, gezogen und gedehnt – setzt die Künstlerin als Linien für ihre Luftzeichnung ein. „Die Linien sollen sich spielerisch begegnen, kreuzen, verdichten, Halt suchen und finden. In ihrer Gesamtheit aber, bilden sie eine skulpturenhafte, schwebende Erscheinung, die ausgehend von den Fenstern – also von innen – nach außen dringt, sich entfaltet und sukzessive den Außenraum zu erobern scheint,” sagt die Künstlerin, die in ihrem Werk einen Ausdruck der Corona-bedingten Einschränkungen des Atelierbetriebes an der FKN findet.

Wie ihr Werk am Ende aussehen wird, weiß die Künstlerin selbst noch nicht genau und vertraut dabei wie immer ihrer Intuition im künstlerischen Schaffensprozess, der ihr als experimentierfreudige Materialbildnerin schon den Nagolder Kunstpreis beschert hat. Lediglich ein paar Versuche im Inneren des Ateliergebäudes wurden unternommen, um das Potential von Material und Technik auszuloten.

Da Corona-bedingt die Ateliers für die Öffentlichkeit nicht zugänglich sind, wurde die Präsentationsplattform, dem Grundgedanken der Kunstreihe „NEXT LEVEL” entsprechend, nach außen verlegt. Kirsten Hohaus möchte den Außenraum jedoch nicht allein als Präsentationsplattform für ihr fertiges Werk verstanden wissen, sondern als Raum für Partizipation am Schaffensprozess. So lädt sie explizit dazu ein, vorbeizuschauen, um die Entfaltung ihres „Airsketchings” live mitzuerleben.