Thomas-Putze

Thomas Putze
Dozent in den Fachbereichen Bildhauerei, Zeichnung und Performance

Was ist die eindrücklichste Erinnerung an das eigene Studium?
Als wir in einem kleinen Kreis von Studenten anfingen, uns für unsere Arbeiten zu interessieren und darüber zu reden und neben den Freundschaften so eine Art Akademie in der Akademie entstand.

Was sollte jedem Kunststudenten mit auf den Weg gegeben werden?
Ein paar Butterbrote mit Chilli drauf!

Kunstauffassung
Ich habe keine Kunstauffassung, eher eine Kunstanfassung. Ich weiß immer erst, wenn ich an etwas Hand anlege, wo es hingeht, und ich komme erst durch den Kontakt zum Material, oder beim Zeichnen durch das Hinschauen aus dem beschränkten Bereich meines Vorstellungsvermögens heraus. Den zu übersteigen und in die Bereiche vorzudringen, die mir sonst von der harten Realität weggelogen werden, das ist das Ziel und der Glücksfall des Kunstschaffens. Komischerweise erlebe ich erst über den Umweg durch die von Künstlern gemachten Welten die vorfindliche als besonders verführerisch und erstrebenswert. So gesehen ist Kunst beides: Weltflucht und Weltfindung.

Lehrverständnis an der FKN
Grundsätzlich verstehe ich die Arbeit eines jeden Studierenden als einen eigenen künstlerischen Kosmos, der nur nach seinen eigenen Gesetzen funktionieren kann. Diese anhand von entstandenen Werken im Gespräch herauszufinden und zu entwickeln, sehe ich als Aufgabe aber auch als besonderes Privileg. Die gestellten Arbeitsaufgaben dienen dazu, sich an etwas Allgemeinem bzw. Tradiertem abzuarbeiten, um rechtzeitig den Abzweig zum persönlichen Arbeitsansatz zu finden. Das häufige Auftauchen des Begriffs „Arbeit“ in meinem Text macht schon deutlich, dass ich ohne einen dauerhaft intensiven Einsatz, vor allem auch auf gedanklicher Ebene und in der Frage nach der eigenen Persönlichkeit, keine Möglichkeit sehe, als Künstler einen professionellen Status zu erreichen. Damit meine ich nicht zuerst Geld damit zu verdienen, aber auch!

Kunst ist der Geistesblitz zwischen Sehnsucht und Fleiß.

Aktivitäten im Rahmen der Lehre an der FKN
Grundkurs Zeichnen mit Exkursionen an verschiedene Schauplätze, Bildhauerei, Ausflüge in die Materialvielfalt

Biografie
* 7. Februar 1968 in Augsburg
1998–2003 Studium der Bildhauerei an der Staatlichen Kunstakademie Stuttgart bei Werner Pokorny und Micha Ullman
1995–1997 Studium Zeichnen und Malerei an der FKS-Stuttgart

Beruflicher Werdegang
Landschaftsgärtner, Theologiestudium, Jugenddiakon, Baumpfleger, Musiker, Illustrator, Bildhauer

Einzelausstellungen in 2016
Kunstverein Radolfzell mit Axel Brandt
Kunstverein Germersheim
Kunstverein March
Kunstverein Xanten
Kunstverein Hirschberg