Rundgang
Abschlussarbeiten

Rundgang <br />Abschlussarbeiten

Auch in diesem Jahr lädt die Freie Kunstakademie Nürtingen wieder zum Rundgang auf ihren schönen Campus direkt am Neckar ein. Vier Tage lang sind die Ateliers der Studierenden und die Ausstellungsräume der Akademie geöffnet. Gezeigt werden aktuelle Studienarbeiten aus allen Fachrichtungen und Semestern sowie die Abschlussarbeiten der Absolventen.

Abschlussarbeiten

Ana Fumic: PATH

Die ursprüngliche etymologische Bedeutung des griechischen Wortes „path“ steht für Fühlen und Leiden. Im Neugriechischen entwickelte sich die Bedeutung hin zu Feindseligkeit und Gehässigkeit. Mit diesem Bedeutungswandel setzt sich Ana Fumics Arbeit auseinander. Sie handelt von der Verletzlichkeit der Welt, der Menschen, Tiere und Pflanzen. Der materielle Ausgangspunkt der Bilder und Objekte ist ein den Lebkuchenherzen der Jahrmärkte vergleichbares Liebesgeschenk, das mit Zuckerguss bemalt wurde: Die Zeit wird zeigen, wie beständig die behauptete Liebe, Zuneigung und versprochene Zukunft wirklich ist.

Studienbereich: Zeichnen
Dozent: Armin Bremicker
Ausstellungsort: Fabrik, 1. OG

 

Veronika Missel: Bartifone – Ruf-Erinnerer

Rauminstallation: 6 Skulpturen, Maße variabel
Material: Schalltrichter, Metall, Schafwolle, Kabel

Let’s get loud! Laut sein, sich Mitteilen ist eines der grundlegenden Bedürfnisse des Menschen. Man ruft aus Angst, Wut, Schmerz, Freude, Dank. Jeder Ruf bringt zum Ausdruck, dass der Rufer darauf hofft, gehört zu werden. Bartimäus, ein Mann aus der Bibel, schreit laut um Hilfe und wird geheilt. Sein Rufen hat sich gelohnt. Gilt das auch heute noch? Gilt das auch für uns? Warum nicht? Den Versuch wäre es wert. Die Skulpturen dieses Ruf-Ensembles verstehen sich als „Ruf-Erinnerer“, daher heißen sie Bartifone.

 

Detlef de la Chaux:  Augenblicke

Schönheit, Ergriffenheit, Berührtheit sind das Thema der Arbeit. Wie und wo entsteht dieser kurze flüchtige Einblick in die Ewigkeit? Zwischen welchen Bild-Frames sind die Öffnungen, die uns so viel Freude bereiten?

Studienbereiche: Zeichnen, Bildhauerei
Dozenten: Armin Bremicker, Thomas Putze
Ausstellungsort: Fabrik, 1. OG

 

Ingrid Zeeb: Hab ich was verpasst

Die Installation aus Malerei, Keramik und anderen Materialien untersucht die Situation des Menschen im Spannungsfeld zwischen Tradition und Wandel. Vor dem Hintergrund der digitalen Revolution und der Globalisierung werden Fragen nach unserer Wahrnehmung von Realität und unserer Selbstdarstellung gestellt. Welche hergebrachten Formen des sozialen Umgangs sind sinnlos geworden? Wie definieren wir unsere sozialen Codes neu in einer Zeit der schnelllebigen Veränderungen?

Studienbereich: Malerei
Dozent: Prof. Thomas Heger
Ausstellungsort: Villa, 1. OG

 

Gisela Häntzschel:  Wahrscheinlich

Die Abschlussarbeit von Gisela Häntzschel beschäftigt sich mit dem Thema „Schein und Sein“. Leben wie im Schein: Ist es eine philosophische Frage oder nur ein Nachdenken? Was bedeutete „Sein“? Kann man Sein in einer Form darstellen? Provokation in Form von Nichtanpassen. Wann beginnt Nichtanpassung? Geht es schleichend in das alltägliche Tun, ist es ein Prozess oder ist es einfach Ich sein? Besteht es aus Freiheit oder bedeutet es Einsamkeit? Ist man allein oder ist man einsam?

Studienbereich: Zeichnen
Dozent: Armin Bremicker
Ausstellungsort: Fabrik, 1. OG

 

Brigitte Eichhorst: Stillstand

Der Arbeitstitel „Stillstand“ bezieht sich auf einen der beiden Aspekte, für die das Rad als technisches Hilfsmittel symbolhaft steht. Zum einen sind sich drehende Räder wesentliche Teile von Transportmitteln und Maschinen und gelten als Sinnbilder für Produktivität und Fortschritt. Zum anderen gelten stillstehende Räder aber als Symbole für Stagnation und Niedergang. In diesem zweiten Sinn kann die Arbeit symbolhaft für die Entwicklung der Textilindustrie in den vergangenen Jahrzehnten stehen – nicht zuletzt auch für die ehemaligen Betriebe auf dem Melchiorareal.

Studienbereich: Keramik
Dozentin: Susanne Schumacher
Ausstellungsort: Fabrik, Treppenhaus

 

Antje Gerhardy: Jugend ist kein Getue – Das Ich-Cluster und die Sekuranten

Installation mit keramischen Figurinen und segmentierter Portraitserie, smartphonegestützte Partizipation Jugend ist Thema, jeder redet mit. Wie steht es aber um die Jugendlichen? Alles ist im Werden, alles im Umbruch: immer neu auseinandersetzen, ausleben, ausloten. Es entwickeln sich unterschiedliche Persönlichkeiten – mit Wiedererkennungswert. In einer unübersichtlicher werdenden Umwelt ermöglicht dieses Wiedererkennen ein Gefühl der Sicherheit (lat. securitas) und Zugehörigkeit … #für eine Weile.

Studienbereich: Keramik, Malerei
Dozentin: Susanne Schumacher, Prof. Thomas Heger
Ausstellungsort: Fabrik, EG Keramik

 

Ruth Dziuba:  „… so wie wirklich“.

Spuren und Strukturen Was ist „wirklich“? Darüber streiten nicht nur Philosophen. In der bildhaften Umsetzung erkundet Ruth Dziuba ihre innere und äußere Wirklichkeit. Dabei findet sie in der Malerei und Fotografie Spuren und Strukturen, die an Erfahrenes erinnern und Interpretationen Raum geben: eben „… so wie wirklich“.

Studienbereich: Malerei, Fotografie
Dozenten: Prof. Thomas Heger, Jochen Klein
Ausstellungsort: Fabrik, 2. OG